Station 27: Aachener Landgraben
An dieser Stelle kam der Landgraben dem Dorf Euchen am nächsten. Der Landgraben war die Grenzbefestigung des Aachener Reiches und trennte dieses vom 15. bis zum 19. Jh. vom Herzogtum Jülich, zu dem Euchen gehörte.
Die Grenzbefestigung bestand aus einem oder mehreren parallelen Erdwällen, mit Gräben vor, zwischen und hinter den Erdwällen (s. Abbildung). Die Wälle waren bis 4m hoch und mit undurchdringlichen Hecken aus miteinander verflochtenen Hainbuchen, Gebück genannt, und Dornensträuchern, Gedörn genannt, bewachsen. An manchen Stellen gab es zusätzlich Wachttürme; die Durchgänge waren mit Schlagbäumen versehen. Der Landgraben kam in nahezu gerader Linie vom Weidener Jodokusplatz bis hierher und nahm in einem eingewinkelten Knick von hier aus den Verlauf Richtung Birk (Abb.).
Mit den neuen Herrschaftsverhältnissen durch die Französische Besetzung zum Ende des 18. Jh. und der anschließenden Zuordnung des Rheinlandes zu Preußen verlor der Landgraben seine Aufgabe, wurde infolgedessen nicht weiter gepflegt und schließlich wieder entfernt. Bis weit in die zweite Hälfte des 20. Jh. richteten sich jedoch Gemeindegrenzen, Flurgrenzen und Wege an der eigenwilligen Verlaufsform des Landgrabens in diesem Bereich aus.